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Fair Unverpackt – und das in Berlin!

Fair Unverpackt war unser erster Unverpacktladen in Berlin, den wir auf unserer Tour quer durch Deutschland auf der Liste hatten. Warum? Wir hatten zuvor mit Florian (dem Inhaber) telefoniert und uns auf Anhieb bestens verstanden!

Florian steckt nicht nur super viel Liebe und Energie in seinen Unverpacktladen, sondern steht mit vollem Herzblut dahinter. Vor Ort haben wir uns mit ihm super offen unterhalten können und von ihm noch ein paar Tipps und Tricks erfahren.

In unserem neuen Blogbeitrag stellen wir dir Florian und seinen Fair Unverpackt-Laden – dem Supermarkt ohne Einwegverpackungen und Plastik in Charlottenburg-Wilmersdorf (Berlin) – vor.

Fair Unverpackt FAQ

Florian, was hat dich dazu bewegt über das Thema Unverpackt nachzudenken?

„Lange ist es her, wir haben als Familie einfach angefangen so zu kaufen um Plastik und Verpackung zu sparen. Liegt jetzt ca 5 Jahre zurück. Inzwischen sind es natürlich viel mehr Gründe geworden so einzukaufen.“

Was hast du vorher gemacht?

„Ich war Sozialarbeiter, erst beim kleinen freien Träger, dann im Jugendamt und habe mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien gearbeitet.“

Wie lange hast du von der Idee bis zur Umsetzung gebraucht?

„-11 Monate“

Lief bisher alles so, wie du es geplant hattest?

„Kann man schon so sagen, ja. Bin soweit sehr zufrieden. Fehler passieren immer mal, wir sind Menschen. Und ich habe sehr hohe Erwartungen an mich und alle anderen, somit kann ich auch schon mal enttäuscht werden.“

Gab/gibt es für dich/euch spürbare Problem wegen Corona?

„Ich habe mitten in Corona im ersten Lockdown angefangen, kann also eigentlich nur noch viel besser werden.“

Was waren deine bisherigen Highlights als frische Unverpackt – Unternehmen?

„Das Geschäft an sich und das es läuft. Zwei Filmproduktionen die den Laden gemietet hatten, jetzt ein Interview mit Adidas, mehrere Interviews mit diversen Tageszeitungen und Stadtmagazinen.“

Welche Werte sind für deinen Unverpackt-Laden wichtig?

„Soviel Müll vermeiden wie möglich, so lokal und regional wie möglich, anti-rassistisches Denken und vorleben inbegriffen, freundlich und emphatisch sein. Als Kieztreff angesehen werden. Als Institution im Kiez.“

Wie Antwortest du auf die Aussage – Unverpackt Einkaufen ist kompliziert?

„Nö, nur gewöhnungsbedürftig. Ist eben eine Umstellung, aber auf keinen Fall schwierig. Vielleicht sollte man sich einstellen, auf einige Dinge zu verzichten. Auch das halte ich für absolut notwendig.“

Wie haben Freunde & Familie darauf reagiert als du meintest, dass du einen Unverpacktladen öffnen möchtest?

„Total unterschiedlich. Die einen waren der Meinung ich werfe mich quasi ins Verderben. Damit kann man kein Geld verdienen. Die anderen sagten, das ist absolut notwendig. Schön, dass Du das machen möchtest. Das ich damit nicht reich werden würde, war eigentlich klar. Aber ein laufendes Geschäft macht eben auch Arbeit. Und ohne persönlichen Einsatz geht eigentlich auch gar nichts.“

Die größte Herausforderung im Unverpackt-Business?

„Viele. Die üblichen Planungen, wann muss welche Ware gekauft werden? Wie voll ist das Lager, passt es noch rein? Corona Regeln – wieviel geht – wieviel muss eigentlich? Welche Ware möchte ich überhaupt anbieten? Sind die Produkte, bzw. die Verpackungen nachhaltig? Wieviel Kompromisse kann und will ich eingehen? Es muss am Ende wirtschaftlich laufen und ich darf mich nicht verkaufen.“

Unterstützt man sich gegenseitig im Unverpackt-Business?

„Das kommt darauf an mit wem man zusammenarbeitet, oder ein freundschaftliches Verhältnis hat. Nicht jede/r BesitzerIn/ LadnerIn macht da mit. Einige sehen uns gegenseitig als Konkurrenz. Das finde ich schade.“

Wie sieht für dich ein nachhaltiges Einkaufen in der Zukunft aus?

„Kein Fleisch mehr, Ersatzprodukte für die, die es brauchen. Viel weniger Milchprodukte, viele Pulver und verdünnbare Flüssigkeiten, viel mehr Mehrwegverpackungen, oder sich selbst auflösende Verpackungen. Mehr Kompostierbarkeit von Produkten und Ihren Verpackungen und damit meine ich echte Kompostierbarkeit (im Gartenabfall z.B.), nicht industrielle.“

Funktioniert Zero Waste?

„Less Waste halte ich persönlich für die bessere und nicht ganz so utopische Alternative. Aber am Ende wäre Zero Waste schon sehr gut und auch bestimmt irgendwann machbar. Wir arbeiten daran. Mit Euch, gemeinsam.“

 
 
 

Fair Unverpackt – Eine Zukunft dank smarter Lösungen

Vielen Dank an Florian für dieses tolle Interview! Wir haben wieder super viel dazu gelernt und finden es immer wieder faszinierend zu sehen, wie jede(r) Unverpackt-Gründer:in einzigartig ist und denkt.

Spannend bei Florian war natürlich auch für uns seine Antworten auf die letzten beiden Fragen. Wir sind selber der festen Überzeugung, dass die Produkte der Zukunft sich alle in Richtung „Fleischersatz“ und weg von unnötigem Gewicht und hin zu Produkten in Pulverform, verändern werden. Daher ist es umso schöner, gemeinsam diese Zukunft vor Augen zu haben 🙂
Genauso sind wir davon überzeugt, dass Less Waste realistischer als Zero Waste ist. Less Waste ist definitiv schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Wer in Berlin ist, sollte auf jeden Fall bei Florian und seinem Fair Unverpackt vorbei schauen! Wir drücken ihm und seinem Business die Daumen und freuen uns ihn bei unserem nächsten Besuchen in Berlin wieder treffen zu können 🙂

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