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Ohne Schmarrn – Natürlich, unverpackt, nachhaltig 

Das Unverpacktladen FAQ geht weiter. Dieses Mal habe ich die liebe Jessica interviewen dürfen. Jessica hat Anfang diesen Jahres ihren schönen Unverpacktladen „Ohne Schmarrn“ in der Nähe von Dachau eröffnet. Unser Duschgel und Handseifen Pulver dürfen auch schon von Beginn an mit dabei sein! Wir haben uns Jessicas Laden vor der Eröffnung angeschaut und sind so begeistert wie sie die Räumlichkeit genutzt hat und daraus ihren eigenen, wunderschönen Unverpacktladen gestaltet hat. Jessica zählt zu einer sehr jungen Unternehmerin, was wir super finden und gerne unterstützten.

 
 
 

Was hat dich dazu bewegt über das Thema Unverpackt nachzudenken?

Im Jahr 2018 habe ich eine Weltreise gemacht, da hat mir zum ersten Mal eine Freundin, die ich unterwegs getroffen habe, von festen Shampoos erzählt. Das hat mich so begeistert, dass ich direkt losgezogen bin und mir eins besorgt habe – ich war begeistert! Im Bad war ich dann relativ schnell ziemlich umweltfreundlich ausgestattet. Der Rest kam dann etwas später. Im ersten Lockdown letzten Jahres hatte ich plötzlich viel Zeit, Kindergärten waren ja erstmal zu. Diese Zeit habe ich dazu genutzt mir viele Gedanken über meinen Konsum und den damit entstehenden Müll zu machen. Ich habe nach Alternativen gesucht. Gerade im Bereich Lebensmittel war das aber nicht wirklich zufriedenstellend, da es keinen Unverpacktladen in der Nähe gab und ich auch nicht ständig quer durch den Landkreis fahren wollte, um mir die ganzen tollen Produkte, die es gibt, zusammen zu sammeln – das ist ja auch irgendwie nicht Sinn und Zweck des Ganzen. Es hat dann gar nicht so lang gedauert bis ich den Entschluss gefasst habe selbst einen Unverpacktladen zu eröffnen.

Was hast du vorher gemacht?

Vorher war ich Erzieherin im Kindergarten.

Wie lange hast du von der Idee bis zur Umsetzung gebraucht?

Die Idee ist im April 2020 entstanden, eröffnet habe ich dieses Jahr im März, also hat es bei mir fast ein Jahr gedauert.

Lief bisher alles so, wie du es geplant hattest? Gab es spürbare Problem wegen Corona?

Corona – genauer gesagt den Lockdown – habe ich erstmal positiv für mich genutzt. Ich hatte viel Zeit zur Vorbereitung und zum Recherchieren. Schwierig gemacht hat es vor allem die Suche nach einem Praktikumsplatz. Ich wollte unbedingt vorher mal in einem Laden mitarbeiten, um die Abläufe zu sehen und herauszufinden, ob ich mir das für mich überhaupt vorstellen kann. Geklappt hat das am Ende dann aber doch.

Wer unterstützt dich bei deinem Herzens-Projekt?

Meine Familie unterstützt mich wo sie kann, ohne sie (vor allem meinem Papa, der sich um die ganze Einrichtung gekümmert hat) wäre ich wohl aufgeschmissen.

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Entdecke unsere nachhaltigen Körperpflegeprodukte in Pulverform. Unser Duschgel Pulver und unser Handseifen Pulver findet ihr auch bei Jessica in ihrem Unverpacktladen, sogar unverpackt ganz ohne Verpackung als loses Pulver.

Was waren deine bisherigen Highlights als frische Unverpackt – Unternehmerin?

Das absolute Highlight ist die Reaktion der Menschen. Ich habe so oft gehört, dass sie sich darauf freuen und es nicht erwarten können, dass der Laden öffnet. Das zeigt total, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde und steigert auch irgendwie nochmal den Mut. Auch jetzt nach der Eröffnung stehen täglich Menschen bei mir im Laden, die mir erzählen wie toll sie es finden, dass wir jetzt einen Unverpacktladen haben. Das Schöne ist auch, dass die Kundschaft was das angeht total gemischt ist, das reicht vom erfahrenen Unverpackt-Einkäufer bis zum neugierigen Neuling.

Welche Werte sind für deinen neuen Unverpackt-Laden wichtig?

„Unverpackt, Regional, Zero Waste und Nachhaltig.“

Ganz oben steht natürlich unverpackt. Ich möchte, dass der Einkauf bei Ohne Schmarrn so viel Verpackungsmüll wie nur irgendwie möglich einspart. Außerdem spielt auch Regionalität eine sehr große Rolle. Ich arbeite mit einigen kleinen Unternehmen aus dem Landkreis Dachau oder angrenzenden zusammen, da es, wie ich oben ja schon beschrieben habe, viele tolle Produkte, die auch unverpackt sein können, im Umkreis ja schon gibt – dazu zählen z. B. Lein- und Hanfsamen aus Obermarbach, Haselnüsse aus Machtenstein, Obst und Gemüse aus Karlsfeld, Kartoffeln aus Zillhofen und noch viele weitere. Im Laden möchte ich die Möglichkeit schaffen das alles an einem Ort bekommen zu können.

Weitere wichtige Kriterien sind fairer Anbau der Produkte und dass die Produkte möglichst den Bio-Standards entsprechen (werben darf ich damit allerdings noch nicht, da aktuell keine Zertifizierung vorliegt).

Wie sieht für dich ein nachhaltiges Einkaufen in der Zukunft aus?

Ich hoffe, dass sich immer mehr Menschen darauf einlassen unverpackt einzukaufen, dass lieber kleine Unternehmen als große Konzerne unterstützt werden, dass mehr hinterfragt wird und dass die, die das alles eh schon machen andere fleißig anstecken!

Wie Antwortest du auf die Aussage – Unverpackt Einkaufen ist kompliziert?

Nicht unbedingt kompliziert, aber definitiv anders. Man muss seinen Einkauf mehr planen, im Vorfeld überlegen was man braucht und für den Einkauf selbst etwas mehr Zeit einplanen als man im Supermarkt brauchen würde. Ich denke aber, dass es da hauptsächlich um Gewohnheiten geht wenn man sagt, dass es kompliziert wäre. Und die kann man ja bekanntlich verändern.

Wie haben Freunde & Familie darauf reagiert als du meintest, dass du einen Unverpacktladen öffnen möchtest?

Sie waren ziemlich überrascht. Vor allem meine Familie hat anfangs mehrmals nachgefragt, ob ich mir wirklich sicher bin und nicht lieber was anderes in meinem gelernten Beruf machen möchte. Nachdem das für mich aber so klar war, sind sie auch die ganze Zeit total hinter mir gestanden.

Die größte Herausforderung im Unverpackt-Business?

Das Unverpackt-Business macht einem den Einstieg nicht schwer. Ich bin Mitglied im Unverpackt Verband und das war wohl eine der besten Entscheidungen, die ich getroffen habe. Dort bekommt man viele Tipps und Unterstützung von anderen Ladner*innen zur Umsetzung der eigenen Idee. Besonders schön finde ich, dass man sich gegenseitig unterstützen möchte und weniger als Konkurrenz sieht. Alle haben das gleiche Ziel: unverpackt einkaufen ermöglichen, bekannt machen und dadurch die Welt ein Stück nachhaltiger machen.

Funktioniert Zero Waste?

Zero Waste ist da für mich fast der falsche Begriff – so ganz Zero funktioniert es auch im Unverpacktladen nicht. Less Waste trifft es da schon mehr. Weniger Verschwendung – weniger brauchen, das eigene Handeln überdenken.

Anfangs erscheint es einem schon als müsste man auf sehr viel verzichten, im Grunde ist es aber einfach eine Umstellung. Lieber unverpackt einkaufen als in Tüten, sich zur fragen ob man wirklich etwas Neues kaufen muss oder ob man nicht schon etwas passendes Zuhause hat, etwas selbst zu machen anstatt es zu kaufen… Es verlangt auch niemand, dass man von heute auf morgen alles perfekt macht. Viele kleine Schritte führen auch zum Ziel!

Gibt es noch etwas, was du gerne in deinem persönlichen Beitrag lesen möchtest? 🙂

Hier gibts einfach nur ein riiiiiesiges Danke an alle, die mich auf meinem Weg unterstützt haben!

Auch wir sagen vielen Dank liebe Jessica für diese tollen Einblicke und wünschen dir ganz viel Erfolg mit deinem Herzensprojekt!

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