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Bioplastik – ist auch Plastik!

Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen haben oft den „guten“ Ruf, umweltverträglich und die Lösung für alle Probleme zu sein. Es soll sie sich schneller abbauen und das oft sogar auf dem heimischen Kompost. Zumindest lautet so das Versprechen der Plastik-Industrie. Wirft man einen genaueren Blick auf das Thema Bioplastik fällt auf, dass die Materialien oft neue Probleme schaffen als die bestehenden wirklich zu lösen.

 
 
 

Bio-Plastik

Der größte Vorteil von Plastik ist gleichzeitig auch das größte Problem. Kunststoff wird so produziert, dass er extrem widerstandsfähig und langlebig ist. So ist Kunststoff eben auch fast nicht abbaubar. Mehre hundert Jahre können vergehen bis sich Plastik zersetzt.

Das Gute ist, es gibt immer wieder neue und bessere Lösungen. Es wird aktiv nach neuen und besseren Lösungen gesucht. Allerdings ist nicht alles was glänzt auch Gold! Als Alternative zum Kunststoff aus Rohöl werden mittlerweile vermehrt nachwachsende Rohstoffe verwendet. Daraus entstand der Name „Bioplastik“! Das Versprechen des sogenannten „Bio“-Kunststoffs lautet: Sich schneller als das konventionelles Plastik abzubauen. Kann die Industrie dieses Versprechen einhalten?

 
 
 

Revolution Bioplastik als Lösung?

Jeder neue Lösungsansatz und jede innovative Ideen ist genau das, was wir brauchen, um das Plastikproblem nachhaltig in den Griff zu bekommen. Wir freuen uns über jede Alternativen um entweder Plastik einzusparen oder eine wenstliche Verbesserung gegenüber der Umweltverträglichkeit . Daher ist jede Alternative zum herkömmlichen Kunststoff besser als „einfach so weiterzumachen“. Auch wir sind stetig auf der Suche nach der besten und ökologisch nachhaltigsten Lösung für unsere Produkte.

Wichtig bei dem sogenannten Bioplastik ist: Nur weil „Bio“ im Kunststoff-Namen steht, bedeutet das noch lange nicht, dass dieser auch umweltverträglicher ist.

Wusstest du, dass bei „Bio“-Kunststoffen zwei Kategorien unterschieden werden? Bio-basierte und bio-abbaubare Kunststoffe.

Bio-basierte Kunststoffe:

  • werden hauptsächlich als PET und PE im Verpackungsbereich eingesetzt.
  • das Ausgangsmaterial wird aus Zuckerrohr gewonnen, das überwiegend aus Brasilien stammt.
  • die Pflanze wird unter erheblichem Pestizideinsatz in Monokulturen angebaut, mit massiven Folgen für Mensch und Natur!
  • in einzelnen Regionen hat der Anbau bereits zu Wasserknappheit, Artensterben, Wüstenbildung und zum Verlust natürlicher Lebensräume geführt.

So gesehen ist die Ausweitung des Anbaus von Agrarrohstoffen keine Option, um umweltverträgliches Plastik herzustellen.

Bio-abbaubare Kunststoffe:

  • bio-abbaubaren Kunststoffe sollen unter definierten Bedingungen durch Mikroorganismen abgebaut werden.
  • die Einsatzfelder für derartige bio-abbaubare Kunststoffe reichen von „kompostierbaren“ Abfallbeuteln über Lebensmittelverpackungen wie Joghurtbecher.
  • ein europaweites Siegel soll die Kompostierbarkeit des Kunststoffs bescheinigen.

Noch ist die Menge des weltweit hergestellten Bioplastiks vergleichsweise gering, als Alternative zu fossilen Kunststoffen wird es aber immer beliebter.

 
 
 

Bioplastik in der Realität

Bio ist doch generell besser?! Meistens ja, doch die Realität sieht beim Bioplastik leider anders aus!

Per Definition muss Bio-Kunststoffe nach den Prüfkriterien des festgelegten Siegels nach zwölf Wochen bei 60 Grad Celsius zu 90 Prozent abgebaut sein.

Realität: 

  • der Müll in den meisten Kompostieranlagen hat nur etwa vier Wochen Zeit zu verrotten
  • am Ende dieses Abbaus bleiben nur Wasser, Kohlendioxid und mineralische Zusatzstoffe zurück, es entstehen aber keine humusbildenden Stoffe.
  • zusätzlich wird Wärme frei, die ungenutzt für den weiteren Recyclingprozess verloren geht.
  • um den nächsten Abfallbeutel herzustellen, muss also wieder Energie von außen zugeführt werden.
  • damit ist dieser Vorgang genau genommen keine Kompostierung, sondern eine reine Entsorgung.
  • derzeit landen die in Europa verwendeten abbaubaren Kunststoffe zum Großteil in Müllverbrennungsanlagen.

Ist Bioplastik dann überhaupt besser?

Für den Einsatz bio-basierter und bio-abbaubarer Kunststoffe wird oft argumentiert, dass diese nach den aktuell vorliegenden Ökobilanzen in Bezug auf die Klimawirkung besser abschneiden als die vergleichbaren Erdöl-Kunststoffe.

Beschäftigt man sich genauer mit dem Thema wird klar, dass diese positive Bilanz schnell wieder zunichte gemacht wird. Die Schattenseiten von Bio-Kunststoffen sind unter anderem die Versauerung und die Überdüngung von Böden und Gewässern, die durch den überwiegend konventionellen Anbau von Rohstoffpflanzen für Bioplastik verursacht werden.

Seit neustem dominieren „kompostierbare“ Plastiktüten bzw. Mülltüten den Markt. Allerdings greift auch hier wieder die Problematik mit der Kompostierbarkeit die nahezu unmöglich ist. Diese Plastiktüten haben auch nichts, wie es für mache Konsumenten den anscheint macht, im Biomüll verloren!

Der Versuch mit Bioplastik das unübersehbare Plastik-Müll-Problem einzudämmen ist zwar ein guter Anfang, allerdings reicht dieser nicht aus. Hinzu kommt, dass Konsumenten durch das Wort „Bio“ in die irre geführt werden. Tatsache ist, dass „Bio“-Kunststoffe viel mehr nur die Problematik verlagern und von den tatsächlichen Lösungen ablenken.

Ziel sollte es viel mehr sein, den Plastikstrom an der Quelle zu reduzieren. Das wäre die effektivste und nachhaltigste Methode, um Umwelt- und Gesundheitsschäden in der Endphase des Lebenszyklus von Kunststoff zu vermindern. Der erste Schritt ist das Gesetzte, welches Kunststoffprodukte, die nur einmal genutzt werden, verbietet. Das Gesetzt wir ab dem 03. Juli 2021 in Kraft treten.

 
 
 
 

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Quelle:

Plastikatlas: „Bio“-Plastik
Die Bundesregierung: Einweg-Plastik wird verboten
Geo: Kompostierbare Plastiktüten