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Kosmetik ohne Plastik – wie das?

In unserem neuen Less Waste Club Blogbeitrag wollen wir euch etwas über Plastik in Kosmetik erzählen und euch dabei die gravierenden Auswirkungen von Plastik bewusst machen. Zudem geben wir euch ein paar Tipps an die Hand, welche Lösungen es bereits zum Thema Kosmetik ohne Plastik gibt. Nur gemeinsam können wir gegen das immer stärker werdende Plastikproblem vorgehen und einer Less Waste Zukunft näher kommen!

 
 
 

Hintergrund Plastik:

Plastik ist ein ständig wachsendes Problem und kostet jedes Jahr zehntausend Tieren das Leben. Bis zur völligen Zersetzung von Plastik können mehrere hundert bis tausende an Jahren vergehen. Plastikmüll zerfällt allerdings nie ganz sondern lediglich in immer kleinere Partikel. Diese kleinen, festen und wasserunlöslichen Plastikpartikel werden als sogenanntes Mikroplastik bezeichnet. Gerade in unseren Ozeanen werden diese kleinen Partikel zu einem immer großer werdenden Problem, da sie von den Meerestieren mit Nahrung, zum Beispiel Plankton, verwechselt werden. Mehr Zum Thema Verschmutzung der Ozeane könnt ihr hier erfahren!

 
 
 

Plastik in Kosmetik

Jeder von uns kennt es bestimmt. Wir gehen einkaufen und werden von einer Auswahl an Pflegeprodukten erschlagen. Die Auswahl an unterschiedlichsten Seifen, Duschgels und Shampoos scheint schier endlos zu sein. Oft überfordert uns diese Vielzahl an Produkten mehr als dass sie uns hilft. Seit einigen Jahren gibt es neben den negativen Schlagzeilen zu unserem Überkonsum, in dem wir aktuell leben, auch immer wieder negative Befunde über unverträgliche Chemikalien in Kosmetikprodukten, welche wir täglich auf unseren Körper schmieren. Dabei soll neben dem schädlichen Aluminium auch Mikroplastik in den Produkten vorkommen.

Aluminium in Kosmetik?! Oh ja! Es existieren bereits mehr als 25 Aluminiumverbindungen, welche in Kosmetikprodukten wie z.B. in Zahnpasta oder Lippenstiften verwendet werden.

Wenn eine Plastiktüte in winzige Plastikteilchen zerfällt spricht man von dem sogenannten sekundären Mikroplastik.
Zum Teil wird aber Mikroplastik auch industriell hergestellt und dann in Produkten wie Kosmetika verwendet. Dabei handelt es sich um das sogenannte primäre Mikroplastik.

Das primäre Mikroplastik kommt vor allem in Körperpflegeprodukten und Kosmetika vor. Zum Beispiel in Form von feine Kügelchen in Peelings oder Duschgelen. Aber auch in Shampoos, Lippenstiften, Sonnencremes, Make-Up und vielen weiteren Kosmetikprodukten.

Auch in einigen Reinigungsmitteln kommt Mikroplastik vor – dazu aber in einem andere Blogbeitrag mehr.

Aber was genau macht jetzt das Mikroplastik in Kosmetik?

In machen Produkte wie Reinigungscremes, Dusch- und Waschgele sowie in Peelings sind winzigen Kügelchen aus Kunststoff enthalten. Dadurch entsteht eine bessere Reinigungswirkung und abgestorbene Hautschuppen können leichter entfernt werden. Die Plastikzusätze dienen aber auch als Bindemittel zum Beispiel in Anti-Falten-Cremes, Make-ups oder Lippenstiften. Allerdings zeigt eine Liste des „Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND), dass Kunststoffe noch in vielen weiteren Kosmetikprodukten zum Einsatz kommen.

Warum ist Plastik in Kosmetik schädlich?

Neben der Tatsache, dass Plastik ein enormes Umweltproblem darstellt, da dieses meist auf Basis des immer knapper werdenden Rohstoffs Erdöl hergestellt wird und nicht biologisch abbaubar ist, stellt es auch für den Menschen eine große gesundheitliche Gefahr dar.

Mittlerweile nehmen wir über die Nahrungskette Plastik auf. Jüngste Ergebnisse besagen, dass wir mit jedem Essen mindestens 100 Plastikpartikel aufnehmen. Forscher glauben, dass die winzigen Plastikteile über die Luft und Staub auf unsere Teller gelangen.

Viele Kosmetikprodukten enthalten Kunststoffe, welche potentiell gesundheitsschädlich oder aber noch gar nicht ausreichend erforscht sind. Zum Beispiel BPA: BPA steht für Bisphenol A, eine Chemikalie, welch in vielen Alltagsgegenständen enthalten ist. BPA gehört zu den weltweit am häufigsten verwendeten synthetischen Chemikalien.

Einige Studien weisen BPA bereits in unserer Luft, Staub, Oberflächengewässern und im Meerwasser nach, aber auch in Treibhausobst und Trinkwasser aus Kunststofftanks nach. Beim Menschen findet man BPA im Blut, Urin, Fruchtwasser, Gebärmuttergewebe – und die höchsten Belastungen haben alle Studien bei Kindern gefunden.

Was ist so Problematisch an BPA?
BPA wird von der Verpackungen an Lebensmittel abgegeben und löst sich beim Erwärmen und Erhitzen aus Kunststoffen. Dadurch gelangt BPA auch in unsere Nahrung.

Außerdem gilt BPA gilt als eine Art hormoneller Schadstoff, da er eine östrogen-ähnliche Wirkung hat und den Hormonhaushalt verändert.
Daher raten wir euch davon ab, euer Gesicht mit Plastikkügelchen abzurubbeln oder sich flüssigen Kunststoff auf die Lippen zu schmieren.
Aktuell kann noch nicht genau vorhergesagt werden, welche gravierenden Auswirkungen Plastik auf uns Menschen haben wird.

Wie erkenne ich Mikroplastik in Kosmetik?

Inhaltsstoffe wie zum Beispiel „Polyethylen“ (PE), „Polypropylen“ (PP), „Polyamid“ (PA) oder „Polyethylenterephtalat“ (PET) weisen darauf hin, dass in einem Produkt Mikroplastik enthalten ist.

Kosmetikprodukte und Plastik

Zahlen und Fakten:

Wusstet ihr, dass in Deutschland pro Kopf

  • ca. 11,1 Flaschen Duschgel
  • ca. 10 Flaschen Shampoo
  • ca. 3,7 Verpackungen Flüssigseife a 250ml verbraucht werden

Das jährliche Müllaufkommen in Deutschland liegt alleine durch Duschgelflaschen bzw. Duschgelverpackungen bei 35.964 Tonnen Kunststoffmüll. Das entspricht ca. 900 Müllfahrzeugen!!

Kosmetik mit vs. ohne Plastik:

Ein Stück Seife, welches in Papier eingepackt ist, erzeugt ca. 668 Tonnen Papiermüll, was 16 Müllfahrzeugen entspricht.
Flüssiges Duschgel, welches wir im Laden kaufen, besteht aus 90% Wasser. Lediglich ca. 10% des gesamten Duschgels sind waschaktive Substanzen. Eine Seife am Stück besteht dagegen aus rund 80% waschaktiven Substanzen.

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10 Gründe für Seife am Stück

  1. Feste Seife halten meistens länger als flüssiges Seife
  2. lassen sich nicht so einfach Überdosieren (gut für empfindliche Haut)
  3. trocknen meist weniger aus
  4. es werden eigentlich keine Konservierungsstoffe benötig
  5. sie bestehen meistens aus weniger Inhaltsstoffe (meist nur aus Fette und Lauge)
  6. meist nur aus nachhaltige Rohstoffe
  7. Seifenstücke bieten eigentlich keinen Nährboden und Lebensraum für Bakterien
  8. sie haben kein Mindesthaltbarkeitsdatum
  9. laufen nicht aus
  10. sind teilweise günstiger

Plastikfreie Kosmetik – Naturkosmetik ohne Plastik

Was wäre der einfachste Weg um zu vermeiden, dass wir Produkte kaufen die Plastik enthalten oder in Plastik verpackt sind? Am besten auf Naturkosmetik und/oder feste Kosmetik umsteigen. Naturkosmetik ist frei von Plastik und unnötigen Chemikalien. Beim nächsten Einkauf einfach mal nach einem Natur-Seifenstück zur Reinigung von Gesicht, Haaren und Händen anstelle des flüssigen Reinigungsproduktes greifen. Dadurch sparen wir eine Menge Müll und Zeit ein. Wenn du lieber flüssiges Duschgels und Shampoos bevorzugst hilft dir auch die Code Check App. Mit dieser App könnt ihr schnell und unkompliziert überprüfen welche Inhaltsstoffe in euren Kosmetikprodukten enthalten sind.

 

Worauf sollte ich achten beim Kauf von Pflegeprodukten:

Achtet drauf, dass ihr keine Körperpflegeprodukte kauft, die als Inhaltsstoffe Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) oder andere Kunststoffe enthalten.
Übersicht der Inhaltsstoffe auf die wir verzichten sollten:

  • Acrylate Copolymer (AC)
  • Acrylate Crosspolymer (ACS)
  • Polyamide (PA, Nylon-6, Nylon-12)
  • Polyacrylate (PA)
  • Polymethylmethacrylate (PMMA)
  • Polyethylene (PE)
  • Polyethylenterephthalate (PET)
  • Polypropylene (PP)
  • Polyquaternium (PQ)
  • Polystyrene (PS)
  • Polyurethane (PUR)

 

 

Wir vom Less Waste Club haben es uns zum Ziel gemacht Mikroplastik in Duschgel, Shampoo und Seife den Kampf anzusagen. Unser Ziel ist es für euch die optimale natürliche Produkte zu entwickeln – ohne Plastikverpackung und ohne Chemikalien! Plastikfreie Duschprodukte für eine saubere Zukunft!

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